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Im Juni 1939 feierte die musikalische Revue »From Vienna« eine denkwürdige Premiere in New York – auf der Bühne wie im Publikum befanden sich vorwiegend aus dem Dritten Reich geflüchtete Österreicherinnen und Österreicher. Der sensationelle Erfolg zog eine von der Presse als »Viennese Vogue« bezeichnete enthusiastische Rezeption des österreichischen Exilkabaretts unter New Yorker Intellektuellen und Künstlern Anfang der Vierzigerjahre nach sich.Die von den Historikern Regina Thumser und Christian Klösch aufgearbeitete Geschichte des österreichischen Exilkabaretts bietet Einblick in zum Teil noch unveröffentlichtes Material. New York war zum Fluchtort für Künstler wie Armin Berg, Karl Farkas, Hermann Leopoldi, Jimmy und Trude Berg oder Fritz Spielmann geworden. Ihre Auftritte fanden in den vielen »Wiener Kaffeehäusern« statt, den Zentren des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens der Emigranten. Die aus Wien vertriebene Kabarettszene fand in der amerikanischen Metropole einen Ort, wo sie ihre Rolle als kreative Opposition und als »Überlebensmittel« für ihr Publikum auf vitale Weise bewies. Dabei wurde aber nicht nur ein sarkastischer Blick auf die nazifizierte Heimat mit ihren Zuschauern und Mitläufern geworfen, sondern auch die Schwierigkeiten im Alltag der Flüchtlinge thematisiert.Die Autoren haben mehrere hundert mitwirkende Personen, deren Namen heute zum Teil in Vergessenheit geraten sind, sowie Szenenfotos und Programme recherchiert und machen so einen Teil der Geschichte des österreichischen Exils lebendig, der mit Recht auch als missing link der 100-jährigen österreichischen Kabarettgeschichte zwischen Erster und Zweiter Republik bezeichnet werden kann: die Literatur, Kleinkunst und Unterhaltungsmusik des Exils.
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