Mathildas große Liebe, Xaver, hat sie verlassen. Eines Tages, einfach so, hat er alle seine Sachen gepackt und ist grußlos verschwunden. Mathilda erleidet einen Nervenzusammenbruch und erholt sich nur langsam, da das Rätsel um Xavers Motive sie nicht loslässt. Nach über sechzehn Jahren scheint sie nun ihren Platz im Leben gefunden zu haben: Sie ist Deutschlehrerin in einer anderen Stadt, beliebt bei ihren Schülern, sie hat Freundinnen und ein eigenes Leben. Da taucht Xaver, inzwischen gefeierter Jugendbuchautor, plötzlich wieder auf, und die beiden rekapitulieren sowohl ihre Beziehung als auch deren Ende. Die Geburt von Xavers Sohn nur wenige Monate nach der Trennung, dessen Entführung und der nicht geklärte Verbleib des Jungen wird zum Angelpunkt der Begegnung der einstmals Liebenden. Immer weiter spinnen sie ihre Vorstellungen, Ängste und Fantasien, bis am Ende keiner mehr vom anderen weiß, ob er die Wahrheit sagt: Hat Mathilda Xavers Sohn entführt? Hat Xaver mehr mit dem Verschwinden seines Sohnes zu tun, als er zugibt? Ein vielschichtiger Psychothriller, raffiniert, irritierend und bis zum letzten Moment fesselnd.
Autorin
»Liebe, Verrat und Tod. Es sind die großen Themen des Lebens, die Judith Taschler sprachlich virtuos in ein kleines Kammerspiel packt. Und es sind die leisen Töne, die dieser als Zwiegespräch geführten Lebensbeichte eine dramatische Tiefe verleihen. Unaufdringlich eröffnet sich dem Leser ein Panoptikum vergebener Lebenschancen. (…) Leben heißt scheitern, hat Amélie Nothomb einmal gesagt. So konsequent, spannend und literarisch subtil wie Judith Taschler das Thema umsetzt, wird auch Scheitern zu einem Hochgenuss!«
Jurybegründung für den Friedrich-Glauser-Preis
»Das ist wirklich ganz großes Kino, was Judith Taschler sich da ausgedacht hat. Ein Mann und eine Frau. Und alles, was es zu einem Drama braucht: Liebe, Enttäuschung, Rache, Schuld, Verrat, ein Kind, eine überstürzte Heirat und ein Beinahe-Mord. ... Ich habe das Buch gelesen wie in einem Rausch, zweimal innerhalb weniger Wochen.«
Christine Westermann
»Judith Taschler braucht nicht viel, um bis zur letzten Seite interessant zu bleiben - und, noch wichtiger, zu berühren: bloß eine (exzellente) Deutschlehrerin und ihre alte Liebe, die plötzlich wieder auftaucht.«
Kurier
»Judith W. Taschler bewies schon mit ihrem Debütroman ›Sommer wie Winter‹ (2011), dass sie das Handwerk ziemlich souverän beherrscht. ›Die Deutschlehrerin‹ überzeugt nicht nur durch psychologischen Realismus und eine spannend erzählte Kriminalhandlung, sondern auch durch formalen Variantenreichtum.«
Oberösterreichische Nachrichten
»Die Geschichte beginnt harmlos, aber sie ist es nicht. Überhaupt nicht. Sie ist zutiefst aufwühlend, schockierend, überraschend und raffiniert komponiert und spannend zu lesen.«
Die Presse
»Judith W. Taschler ist eine wahre Meisterin der Erzählkunst, die Realität und Traumwelten zweier Menschen zu einem fantastischen, mitreißenden und gleichzeitig anrührenden Roman vermischt.«
Freiburger Nachrichten
»›Die Deutschlehrerin‹ ist ein kleines literarisches Meisterstück. Ein packender Lesestoff, der selbst noch in den letzten Zeilen nichts von seiner unmittelbaren Intensität und Intimität einbüßt.«
WAZ