BUCH WIEN: Helga Amesberger, Simon Clemens und Brigitte Halbmayr »Meine Mama war Widerstandskämpferin«

Der organisierte Widerstand gegen den Nationalsozialismus wird zumeist männlich gedacht – doch auch Frauen betätigten sich: Sie waren nicht unpolitisch und passiv, ihr Widerstand war nicht auf den humanitären Bereich beschränkt. Wer waren diese Frauen? Wie waren sie organisiert? Eindrucksvoll legen die Autorinnen und der Autor anhand von Einzelschicksalen dar, in welche Netzwerke diese Frauen eingebunden waren und wie ihr Widerstand aussah. Es wird auch das Weiterwirken untersucht: In Interviews mit Söhnen und Töchtern der Widerstandskämpferinnen werden nicht nur die Auswirkungen der Widerstandstätigkeit auf Mutter und Familie, sondern auch die innerfamiliäre Tradierung von Narrativen sowie politischem Bewusstsein ergründet.

BUCH WIEN: Thomas Sautner »Großmutters Haus«

Die Begegnung mit ihrer tot geglaubten, unkonventionellen Großmutter bringt einer jungen Frau unerwartete Erkenntnisse, die ihr Leben auf den Kopf stellen. Eines Tages erhält Malina ein rätselhaftes Päckchen, prall gefüllt mit Geldscheinen. Auf dem beigefügten Kärtchen steht lapidar: »Anbei ein paar Zettel mit Nullen drauf. Deine Großmutter.« Malina kann es kaum glauben, hat sie doch die Großmutter seit Jahren für tot gehalten. Also macht sie sich auf den Weg in ihre alte Heimat, zum großmütterlichen Haus, das tief im Wald versteckt liegt. Die alte Dame, die sie dort vorfindet, ist extravagant, ausgeflippt und lebensfroh, zum Wiedersehen bietet sie ihrer Enkelin zunächst einen Joint an …

BUCH WIEN: Egyd Gstättner »Mein Leben als Hofnarr«

Ein Roman oder kein Roman? Wahr oder erfunden? Der Autor Egyd Gstättner spielt mit der Figur Egyd Gstättner Verstecken: Was kann man wem glauben?

Ein Schriftstellerleben ist aufregend und glamourös: Einige Jahre vor seinem fünfzigsten Geburtstag hört der Kärntner Schriftsteller Egyd Gstättner M. A. Numminen und wartet bange auf Nachricht seines Verlags. Sein Kind hat hohes Fieber und aus unerfindlichen Gründen erscheinen seine Beiträge nicht mehr in der Zeitung. Seine Gedanken wandern von Fußball zu Erfolg oder Nichterfolg seiner Kollegen, von seiner Frau zum Landeshauptmann.
Nach der Chronologie eines Tagebuchs erfährt man hier das Intimste eines Schriftstellers – und kann sich nie sicher sein, wen man hier liest: den Autor oder seine Figur. Witz und pointierte Betrachtungen prägen die Erzählungen aus dem Leben des Hofnarren, der alles sagen darf.

BUCH WIEN: Birgit Unterholzner: »Weißt du, wo es Katzen und Hunde regnet?«

Mia liebt den Regen. Sie kann gar nicht damit aufhören sich auszumalen, was sie alles bei Regenwetter tun könnte. Frau Ernestine sagt nur: „Pfui Teufel, Regen ist nass.“ Aber sie kann lachen, wenn es Stuhlbeine regnet, wie in Griechenland, oder Katzen und Hunde, wie in England. Birgit Unterholzner erzählt von der Magie des Regens und erfindet gemeinsam mit den Kindern neue Regengeschichten.

BUCH WIEN: Robert Misik »Herrschaft der Niedertracht«

Robert Misik geht mit dem Zeitgeist ins Gericht. Wie konnte sich die neue Rechte durchsetzen? Woher kommt die Mehrheitsfähigkeit einer Politik, die achtlos mit der Würde und den Rechten der Ärmsten umgeht, die Gesetze beschließt, die vor allem den Wohlhabenden nutzen und Grundrechte wie die Meinungsfreiheit in Gefahr bringt? Misiks Appell: Lassen wir uns so nicht wieder regieren!

BUCH WIEN: Barbara Schinko »Zimteis mit Honig«

Moritz verbringt viel Zeit im Einkaufszentrum, weil seine Eltern dort einen Eissalon führen. Mila ist auch oft im Einkaufszentrum, eigentlich täglich. Sie hat nie genug Geld mit, um sich ein Eis zu kaufen, also schenkt ihr Moritz eine Portion Zimteis mit Honig – eine Sorte, die kaum jemand mag. Doch warum muss sie nicht in die Schule, wenn er in die Schule geht? Und was hat Mila in dem geschlossenen Teppichgeschäft zu suchen? Langsam wird Moritz klar, dass Mila gar kein Zuhause hat, und er weiß nicht, was er tun soll, um seine Freundin nicht in Schwierigkeiten zu bringen … Spannend, einfühlsam und kindgerecht nähert sich Barbara Schinko dem Thema Obdachlosigkeit an und lässt ihre Protagonisten vorsichtig zu einem möglichen Ausweg finden.

BUCH WIEN: Barbara Schwarcz »Sommerverschwendung«

Zäh wie Kaugummi ist die Zeit in diesem Sommer in den späten siebziger Jahren, in den allerersten großen Schulferien einer Siebenjährigen. Alle Freunde sind weg, die älteren Geschwister gehen ihrer eigenen Wege, die Eltern werden geschluckt von ihrem Alltag. Das Mädchen liest mit Begeisterung Astrid Lindgren und wünscht sich nichts mehr, als dass die Zeit vergeht, damit auch sein Urlaub endlich beginnen kann. Doch in dem verschwendeten Sommer des Wartens verbergen sich filigrane Gefühle, eigenwillige Worte, prägende Erlebnisse und überraschende Allianzen. Das pralle Tableau eines Sommers zieht die Leser in eine Kindheit voller Wunder und Wunderlichkeiten, in die Welt eines siebenjährigen Mädchens, das erwartungsvoll dem Leben entgegengeht.

BUCH WIEN: Eva Linsinger »Alles nur Fake!«

Zwei große Krisen prägen unsere Gesellschaft: Die Krise der Demokratie und die Krise der Medien.
Fake News von Staatsstellen. Eigene Medienimperien von Parteien mit eigenen Realitäten. Attacken auf Journalistinnen und Journalisten und deren „unbotmäßige“ Fragen. Schrumpfende Redaktionen und anschwellende Pressestäbe. Message Control und Shiny happy Kanzlers. Wie effizient ist Message Control und welche Auswirkungen hat sie auf die Redaktionen und den kritischen Journalismus?

Kriminacht 2019: David Krems liest »Fast ein Wunder«

Ein raffiniert verknüpfter Roman über verwischte Spuren, die Macht der Medien, Versuchung und den Sieg der Menschlichkeit.

Ein gänzlich unbekannter Läufer im Spitzenfeld des Stadtmarathons, das ist fast eine Geschichte für ein Boulevard-Blatt wie »Von Tag zu Tag«. Der leidgeprüfte Reporter Fabian wird auf den Mann angesetzt – von einem Herausgeber, dem auf seinem Kurzurlaub die Geliebte abhandenkommt und der Fabians Hoffnung auf ein berufliches und privates Comeback zu seinem eigenen Vorteil ausnützt. Der mysteriöse Läufer wird bald als Asylsuchender identifiziert, der den Marathon als Chance nutzen wollte, um auf seine hoffnungslose Situation aufmerksam zu machen. Mit seiner Recherche setzt Fabian einiges in Gang: im Leben der von ihm ins Vertrauen gezogenen Ministerialbeamtin, im Ministerium und in der Zeitung. Wer macht hier mit wem Geschäfte und wer hat den größten Nutzen davon?

Kriminacht 2019: Elisabeth Schmidauer liest »Mord für Anfänger und Fortgeschrittene«

Griechischer Strand, ein wenig Wein und ein großes Rätsel: Elisabeth Schmidauers neuer Roman, ein Krimi um Liebe und Eifersucht, Vertrauen und finstere Geheimnisse.

Luise fährt erwartungsvoll nach Zakynthos, so wie die letzten Jahre auch: Zwei Wochen lang wird sie die Sommerakademie besuchen und hofft auf kreative Impulse. Gleich in den ersten Minuten ihres Aufenthalts trifft sie auf Paul. Er wird ihr Lehrer im Schreibkurs sein und Luise hat sich ein bisschen in ihn verschaut. Aber zunächst kommt es anders: Paul scheint sich viel mehr für eine andere, jüngere Kursteilnehmerin zu interessieren. Als sich Luise und Paul schließlich doch annähern und alles sich zum Guten zu wenden scheint, findet Luise eine Leiche am Strand, und plötzlich stimmt nichts mehr, was man von den anderen zu wissen geglaubt hat …