Lesung: Daniela Meisel, »Wovon Schwalben träumen«

Ein starkes Mädchen in den dreißiger Jahren als Inspiration für eine junge Frau von heute: Durch Blitzlichter in die Gegenwart einer Wissenschaftlerin am Scheideweg verknüpft Daniela Meisel eine bemerkenswerte Lebensgeschichte mit Fragen nach weiblichen Rollenbildern.

Freda hat als uneheliches Kind nicht nur keine Freunde, auch ihr Vater ist nur manchmal da. Der kann sich einfach nicht entscheiden, ob seine Liebe zu Freda und ihrer Mutter groß genug ist.
Es sind die dreißiger Jahre, in Fredas Klasse kommt ein Neuer: Benjamin, mit dem Freda sich anfreundet. Es keimt eine zarte erste Liebe. Doch schon bald muss Benjamins Familie sich in Sicherheit bringen und Fredas Vater beschließt, eine andere zu heiraten. Also bleibt Freda mit Mutter und Großmutter allein zurück: Benjamin verschwunden, der Vater tot, ein Krieg zieht herauf. Aber das starke Mädchen lässt sich nicht brechen.

Lesung: Thomas Sautner, »Das Mädchen an der Grenze«

Malina, die mit ihrer Familie in einem alten Zollhaus an der Grenze lebt, nimmt das Leben wahr, wie niemand sonst es zu erkennen vermag – und wird deshalb für verrückt gehalten. Sie kippt in eine Welt, in der die gängigen Wahrheiten keinen Halt mehr bieten. Ist das Leben nur ein Traum, eine Illusion? Oder im Gegenteil: mehr, als wir je zu denken wagten?

Thomas Sautners Roman öffnet den Blick auf ein Leben, wie es zuvor nicht gedacht wurde. Was ist Wahrheit? Wohin führt Verstand? Und wie weit reicht Liebe? Ein Roman wie ein Leben ohne Sicherheitsnetz: hochriskant, schwindel­erregend und betörend schön.

Lesung: Thomas Sautner, »Großmutters Haus«

Was ist ein gelungenes Leben? Die Begegnung mit der tot geglaubten, unkonventionellen Großmutter, die in einem verborgenen Haus mitten im Wald lebt, bringt einer jungen Frau unerwartete Erkenntnisse, die ihr Leben auf den Kopf stellen. Malina lebt in der Großstadt, studiert und arbeitet nebenbei in einer Bücherei. Eines Tages bringt ihr der Postbote ein rätselhaftes Päckchen, prall gefüllt mit Geldscheinen. Auf einem beigefügten Kärtchen steht lapidar: »Anbei ein paar Zettel mit Nullen drauf. Deine Großmutter.« Malina kann es kaum glauben, hat sie doch die Großmutter seit Jahren für tot gehalten. Also macht sie sich auf den Weg in ihre alte Heimat, zum großmütterlichen Haus, das tief im Wald versteckt liegt. Die alte Dame die sie dort vorfindet, ist extravagant, ausgeflippt und lebensfroh, zum Wiedersehen bietet sie ihrer Enkelin zunächst einen Joint an …

Lesung: Andrea Karimé, »Samba, Schwein und das Geheimnis der Mühle«

Samba langweilt sich, seit seine Freundin Lâl von nebenan ausgezogen ist, bis Tante Ottilie, rund und rot wie ein Kürbis, mit ihrem Fagott in die Nachbarwohnung zieht. Wenn die auf ihrem Fagott spielt, glitzert der Tag wie ein Schatz! Außerdem hat sie ein Schwein, doch das ist geheim!
Eines Tages ist die Tante verschwunden. Und Schwein läuft Samba auch noch davon! Die beiden laufen und laufen – bis sie vor der alten Mühle stehen. Ob die dunklen Gestalten mit ihren langen Mänteln etwas mit Tante Ottilies Verschwinden zu tun haben?

Annette von Bodecker-Büttners fantasievolle Illustrationen machen Andrea Karimés spannende Detektivgeschichte zu einem bunten Vergnügen.

Lesung: Andrea Karimé, »Samba, Schwein und das Geheimnis der Mühle«

Samba langweilt sich, seit seine Freundin Lâl von nebenan ausgezogen ist, bis Tante Ottilie, rund und rot wie ein Kürbis, mit ihrem Fagott in die Nachbarwohnung zieht. Wenn die auf ihrem Fagott spielt, glitzert der Tag wie ein Schatz! Außerdem hat sie ein Schwein, doch das ist geheim!
Eines Tages ist die Tante verschwunden. Und Schwein läuft Samba auch noch davon! Die beiden laufen und laufen – bis sie vor der alten Mühle stehen. Ob die dunklen Gestalten mit ihren langen Mänteln etwas mit Tante Ottilies Verschwinden zu tun haben?

Annette von Bodecker-Büttners fantasievolle Illustrationen machen Andrea Karimés spannende Detektivgeschichte zu einem bunten Vergnügen.

Diskussionsveranstaltung zu Adelheid Popp, »Jugend einer Arbeiterin«

Anlässlich der Neuauflage des Schlüsselwerks der sozialdemokratischen Frauenbewegung stellt Herausgeberin Sibylle Hamann die Sozialdemokratin hundert Jahre nach deren Einzug ins österreichische Parlament noch einmal vor.

Adelheid Popp war die erste Frau, die am 4. März 1919 im österreichischen Parlament das Wort ergriff. Sie war ein Kind aus den Wiener Elendsquartieren, aus einer bitterarmen, patriarchalen, gewalttätigen, bildungsfernen Zuwandererfamilie. Eine wie sie hätte es eigentlich nie so weit bringen dürfen. Doch sie überwand die Hindernisse ihres Herkunftsmilieus und wurde zur Pionierin der österreichischen Frauenbewegung. Wie gelang das? Was können wir von ihr lernen? Welche Kräfte sind es, die bis heute Kinder aus ähnlichen Milieus kleinhalten? Und was muss in Österreich geschehen, damit das Potenzial vieler kleiner Adelheids gehoben wird?
Sibylle Hamann und Katharina Prager zeichnen nicht nur den historischen Rahmen der Erinnerungen Adelheid Popps nach, sondern stellen diese auch in einen aktuellen Kontext.

Frankfurter Buchmesse: Bastienne Voss liest aus »Grünauge sieht dich«

Mitten in der Zeitenwende entflammt eine leidenschaftliche deutsch-deutsche Affäre, in der Iris erwachsen wird, Henry sich seiner Midlifekrise stellen und Leo die Grenzen seiner Kontrolle erfahren muss.

Im Sommer 1989 will Henry Weber, Atomphysiker, seinem Leben in der Schwenninger Ereignislosigkeit entkommen und folgt der unerwarteten Einladung seines Cousins in den Osten. Dort verliebt er sich in die sechzehnjährige Iris. Doch die ist nicht nur einundzwanzig Jahre jünger als er, sondern auch Tochter von Leo Landowski, Offizier im Dienst der Staatssicherheit, betraut mit dem »Fall Weber«. Landowskis Interesse an Henrys Meinung zur Lagerung abgebrannter Brennstäbe ist also nicht rein zufällig. Und Iris leidenschaftliche Gefühle für das Beschattungsziel ihres Vaters haben schon bald gravierende Konsequenzen für alle Beteiligten.
Bastienne Voss schildert die Ungewissheit einer Zeitenwende mit feinem Sinn für Humor, Zwischentöne und menschliche Unzulänglichkeiten.

Frankfurter Buchmesse: Harald Darer liest aus »Blaumann«

Ein Mann im besten Alter hält ein Versprechen ein und fährt nach fünfundzwanzig Jahren zu seinem ehemaligen Lehrbetrieb in die steirische Provinz. Damit beginnt für ihn eine Reise in die eigene Vergangenheit. Der Kollege, mit dem er dieses Treffen einst vereinbart hat, erscheint jedoch nicht. Sein Warten lässt den Erzähler immer tiefer in die Erinnerung an seine Lehrzeit als Elektriker eintauchen. Bilder flammen auf – von Geringschätzung und Schinderei, kleinen Gaunereien, vermeintlichen Lebensweisheiten und stiller Rebellion. Es ist eine schaurig aberwitzige Zeitreise in die Welt der Arbeit, wie sie gerade noch war.

Lebensnah, erdig und fesselnd: Harald Darer taucht tief in die Abgründe eines Arbeiterlebens und schafft damit eine bitterböse, grotesk-komische Realsatire.

Vortrag: Brigitte Ungar-Klein »Schattenexistenz«

Sich verstecken – was bedeutet das tatsächlich? Und was bedeutete es für Jüdinnen und Juden, die in der Zeit des Nationalsozialismus, am Leben bedroht, entschieden, unterzutauchen?

Wie viele waren sie, wer half ihnen, wie viele überlebten den Naziterror? Welche Auswirkungen hatte das jahrelange Verstecken auf die Psyche der Betroffenen und wie ging man nach dem Ende des Krieges mit den Überlebenden um?
Brigitte Ungar-Klein beantwortet diese Fragen in der ersten umfassenden Studie über Verfolgte des NS-Regimes, die in Wien untertauchen konnten. Sie führte zahlreiche Interviews und Gespräche mit Überlebenden und deren Helferinnen und Helfern, den stillen Heldinnen und Helden, und verarbeitete unzählige schriftliche Quellen. Ungar-Klein erzählt die Geschichten der Untergetauchten und der Helfenden und bringt so erstmals ein verborgenes Universum ans Licht.

Picus‘ Literarischer Herbstauftakt

Es lesen

SUSANNE FALK
FAST EIN MÄRCHEN
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DAVID KREMS
FAST EIN WUNDER
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BARBARA SCHWARCZ
SOMMERVERSCHWENDUNG
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EGYD GSTÄTTNER
MEIN LEBEN ALS HOFNARR
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BASTIENNE VOSS

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