Bei Renovierungsarbeiten im Krematorium der Gedenkstätte des Konzentrationslagers Buchenwald macht ein Dachdecker im Mai 1997 einen ungeheuerlichen Fund: 700 Urnen mit der Asche von namenlosen Häftlingen. Erste Ratlosigkeit mündet in dem Beschluss, die Asche der Toten in einem Gemeinschaftsgrab beizusetzen.
Basierend auf dieser Begebenheit lässt Ivan Ivanji, selbst einst Häftling in Buchenwald, aus den Genen der anonymen Verstorbenen eine neue Gestalt von mythischer Wucht erstehen: den Aschenmenschen von Buchenwald, ein wolkenförmiges Wesen, das hinabsteigt vom Ettersberg nach Weimar.
Sind die im Aschenmenschen versammelten Individuen Erinnyen, rachesuchende Seelen Ermordeter? In einem Stimmenkonzert der Toten lässt Ivanji sie zu Wort kommen, ihre Geschichten erzählen, nach Gemeinsamkeiten und Erklärungen suchen.
Autor
»Die surreale Erscheinung des Aschenmenschen durchdringt die Realität der von ihr überraschten Lebenden.«
Bücherschau
»Ivanjis
erzählerisches Talent, seine Fähigkeit, Figuren glaubhafte Konturen zu
verleihen und Fakten mit fiktiven Situationen zu verquicken, erinnert an
Autoren wie Imre Kértez und Aleksandar Tišma (…)«
Der Tagesspiegel
»Ein Buch, das in jede Bibliothek gehört.«
ORF