Eindringlich, aufwühlend und zugleich unsentimental schreibt Ljuba Arnautović in ihrem Debüt über eine Frau, deren stilles Heldentum unerkannt bleibt, deren beharrlicher Einsatz für das Richtige aber letztendlich Früchte trägt.
Genofeva arbeitet in der Kanzlei des Oberkirchenrats in Wien. Es ist das Jahr 1944. Niemand ahnt, dass sie in ihrer Wohnung über Monate hinweg Menschen versteckt. Niemand weiß auch um ihre politische Vergangenheit, die sie selbst in größte Gefahr bringen könnte.
Sie muss ihren Schmerz und ihre Einsamkeit verbergen: Beide Söhne befinden sich seit Jahren in der UdSSR und der Kontakt zu ihnen ist abgerissen. Ihr Mann ist längst in Australien und damit in einem anderen Leben angekommen.
Eines Tages trifft Genofeva, die sich Tante Eva nennen lässt, auf Walter. Auch er muss schließlich in ihr Versteck fliehen. Dort kommen sich die zwei verlorenen Seelen näher.
Autorin
»Die Geschichte ihrer Großmutter erzählt die Autorin als Roman, und sie hätte keine bessere Form finden können. Bei aller Tragik ist ihr ein spannend zu lesendes Buch gelungen, das österreichische Geschichte lebendig werden lässt und allen stillen Helden ein Denkmal setzt.«
Barbara Hoppe, Westdeutsche Allgemeine Zeitung
»Austrofaschismus, Nationalsozialismus, Stalinismus: Genoveva verliert gegen sie alle und kämpft gegen alle an. In Arnautovićs nüchterner Familiengeschichte spannt sich das Drama des 20. Jahrhunderts.«
Judith E. Innerhofer, Die Zeit
»Ein hochpolitisches, zugleich ein hochpoetisches Buch, ein Glücksfall.«
Katja Gasser, Literatur und Kritik
»Das Buch kann nicht nur als historisches Zeugnis gelesen werden;es vermittelt auch zeitlose Modelle von bewundernswerter Courage und unbedingter Solidarität.«
Jurybegründung, Österreichischer Buchpreis 2018
»Man fängt an dieses Buch zu lesen und legt es nicht mehr aus der Hand.«
Zeit im Bild, ORF
»›Im Verborgenen‹ wagt viel und gewinnt.«
Wolfgang Paterno, profil
»Das bemerkenswerte Buch … schildert Evas Leben im Krieg und davor in klarer und gepflegter Sprache, ohne falsche Dramatik und ohne Heldenkult. Es wäre ein Buch, das sich gut in Schulen vorlesen ließe, jetzt, da die letzten Überlebenden sterben. Bezüge zu heute müsste man nicht herstellen;das tun die Zuhörer dann auf dem Heimweg. Oder spätestens beim Durchschauen der Familienfotos.«
Norbert Mappes-Niediek, Frankfurter Rundschau
»Es ist die ungewöhnliche Geschichte ihrer Familie, die die in der Sowjetunion geborene Autorin Ljuba Arnautović in ihrem Debütroman aufarbeitet. Sie tut es unaufgeregt, fast nüchtern und schafft doch durch dieses distanzierte Schildern große Empathie.«
Judith Brandner, Die Presse
»Die Autorin … erzählt gekonnt verschachtelt und wunderbar lakonisch die Geschichte mehrerer Familien von der Jahrhundertwende weg. Eine Hommage sowohl an eine starke Frau als auch an jenes Bevölkerungsgemisch aus Slawen, Juden und österreichischer Landbevölkerung, das Wien so dynamisch und lebendig gemacht hat.«
FALTER
»Ein beeindruckendes spätes Romandebüt.«
Wiener Zeitung
»Ein berührender Roman, der einen mit Bitterkeit gegenüber dem erfüllt, was Totalitarismus und Krieg Menschen antun kann. Und mit Dankbarkeit gegenüber dem, was einem selbst alles erspart geblieben ist.«
APA
»Ein Buch, das lange nachwirkt.«
Kronen Zeitung
»Ein großartiges Debüt … Eine Geschichte aus dem Wien der letzten Kriegsmonate, die Mut gibt im Gedenkjahr 2018.«
maxima