Auf seinen Reisen durch Papua-Neuguinea, das sich das Land der Überraschungen nennt, hat Rasso Knoller alte Männer besucht, die als Kinder mit dabei waren, als in den dreißiger Jahren die ersten Weißen ins Hochland kamen, er hat sich mit Kannibalen darüber unterhalten, wie Menschenfleisch schmeckt, und hat die Freundlichkeit von Straßenräubern auf dem Highlands Highway erlebt. Auf der Suche nach seltenen Paradiesvögeln bereiste er mit dem Boot die Sepikregion und erlebte dort die alten Bräuche der Flussbewohner mit. Er war beim ’sing-sing‘ in Goroka – einem der größten Tanzfestivals des Landes – und erfuhr in den Dörfern des Hochlands, warum Schweine in Papua-Neuguinea mehr wert sind als Frauen und warum es zum Krieg führt, wenn Frauen untreu sind. Er bummelte über Märkte, bezahlte dort mit Muschelgeld und kaute mit den Einheimischen Betelnuss. Und er hat sich auf die Suche nach dem ‚Sanguma‘ gemacht, einem bösen Geist, der von Menschen Besitz nimmt und den man nur vertreiben kann, indem man den Menschen tötet, in dem er wohnt – weshalb Hexenverbrennungen in Papua-Neuguinea heute noch an der Tagesordnung stehen.
Autor
»Erstens kommt, wie auch Knoller schreibt, ein Besuch Papua-Neuguineas einer Zeitreise in die Steinzeit gleich. Und zweitens gilt Papua-Neuguinea als eine der gewalttätigsten Gesellschaften der Welt. (...) Vor diesem Hintergrund muss man Knoller zugutehalten, dass er in seinem Bericht einerseits der Realität des Landes ins Auge sieht und anderseits bemüht ist, auch dessen positive Seiten aufzuzeichnen, ohne sie zu verherrlichen.«
Neue Zürcher Zeitung