Lesung: Thomas Sautner, »Nur zwei alte Männer«

Der ehemalige Starfotograf Joseph Wasserstein und der Tänzer Hakim Elvedin wohnen Garten an Garten am Rande Wiens. Sie erhalten eines Tages Besuch von Julia, die erfahren hat, dass Joseph Wasserstein ihr leiblicher Vater sein könnte. Unter dem Vorwand, an einer Publikation über den Fotografen zu arbeiten, verbringt sie einen Sommer bei den skurrilen alten Männern, die ihr langsam zur Familie werden.

Eines Abends aber ist alles nicht wie sonst und in Folge hält ein nie dagewesenes überirdisches Ereignis die ganze Welt wochenlang in Atem. Auch die drei stehen im Bann des Unbekannten und ahnen nach und nach, dass es im Universum mehr geben muss, als der Menschheit begreifbar ist.

Lesung: Luca Kieser, »Weil da war etwas im Wasser«

Alles dreht sich um einen monströsen Tintenfisch. Einen Riesenkalmar. Als dieser ein Tiefseekabel berührt, beginnen seine Arme und Tentakel zu erzählen. Davon, wie es ist, in ständiger Dunkelheit zu leben, wie es ist, für den Menschen ein Ungeheuer zu sein. Sie erzählen von Sanja, die ein Praktikum auf einem Frosttrawler absolviert und sich um einen gefangenen Kalmar kümmert. Sie erzählen von Dagmar, die für einen Geheimdienst in der Antarktis stationiert ist und diesen Kalmar unbemerkt nach Deutschland schaffen soll. Sie erzählen von einer Kindheit als Schäferstochter. Sie erzählen von einer Familie, deren Urahn schon mit einem Kalmar gekämpft hat. Sie erzählen von dem jungen Jules Verne, der von diesem Kampf hört und darüber zu schreiben beginnt. Am Ende erzählen sie davon, wie schwierig es für Menschen ist, von Tieren zu erzählen, und warum sie es dennoch tun.

Lesung: Thomas Sautner, »Nur zwei alte Männer«

Der ehemalige Starfotograf Joseph Wasserstein und der Tänzer Hakim Elvedin wohnen Garten an Garten am Rande Wiens. Sie erhalten eines Tages Besuch von Julia, die erfahren hat, dass Joseph Wasserstein ihr leiblicher Vater sein könnte. Unter dem Vorwand, an einer Publikation über den Fotografen zu arbeiten, verbringt sie einen Sommer bei den skurrilen alten Männern, die ihr langsam zur Familie werden.

Eines Abends aber ist alles nicht wie sonst und in Folge hält ein nie dagewesenes überirdisches Ereignis die ganze Welt wochenlang in Atem. Auch die drei stehen im Bann des Unbekannten und ahnen nach und nach, dass es im Universum mehr geben muss, als der Menschheit begreifbar ist.

Lesung: Cornelia Travnicek, »Kurz bevor der Wecker klingelt«

Was passiert eigentlich, wenn man schläft? Wenn es draußen finster ist und still? Was machen die Fahrräder, was die Bäume? Ist am Spielplatz etwas los? Oder schläft dort auch alles? Haben die Bagger auf der Baustelle Pause, wenn es finster ist? Es tut sich ganz schön viel, in der Nacht, erzählt Cornelia Travnicek: Die Kräne tragen einen Boxkampf aus, die Eistüten springen herum, die Schaufensterpuppen treiben Unfug und die Verkehrszeichen erfreuen sich ungewohnter Freiheit.
All das hat Raffaela Schöbitz in gewohnt vergnüglichen und detailreichen Bildern festgehalten. Ein fröhliches Einschlafbuch, das der finsteren Nacht den Schrecken nimmt.

Lesung: Christian Schüller, »Die Frau, die gegen den Strom schwamm«

Eine russische Frau wird in ein psychiatrisches Gefängnis eingesperrt, weil sie Briefe politischer Gefangener abschreibt und verbreitet. Diese Geschichte schnappt ein vierzehnjähriger Wiener im Radio auf und beschließt, Journalist zu werden.
Wie die Geschichte der Briefschreiberin weiterging, erfährt er erst ein halbes Jahrhundert später – als sie mit siebenundsiebzig Jahren auf den Roten Platz geht, um für Meinungsfreiheit zu demonstrieren.
Zu diesem Zeitpunkt lebt Christian Schüller in der Türkei. Er hat in Ländern gearbeitet, wo Unterdrückung und Willkür den Alltag beherrschen. Seine Reportagen handeln von Menschen, die ihre Ohnmacht an Schwächeren auslassen – und von anderen, die sich in große Schwierigkeiten bringen, weil sie ihrem Gewissen folgen. Von denen, die sich von sogenannten starken Männern mitreißen lassen, und von Frauen, die gegen den Strom schwimmen.

Podiumsdikussion mit Robert Misik, Doris Helmberger-Fleckl, Natascha Strobl, Armin Thurnher

Österreich steht vor der Gefahr einer endgültigen Orbanisierung, doch ausgerechnet in diesem Moment taumelt die Sozialdemokratie in eine schwere Krise. Nach der rumpelnden Lösung ihrer Führungsfrage wird die große, traditionelle demokratische und soziale Reformpartei SPÖ ihre Identität zu klären haben. Die Sozialdemokratie muss glaubwürdige Schutzmacht der Schwächsten sein und Anwältin der ganz einfachen, normalen Leute, die nicht mit goldenen Löffeln im Mund geboren wurden – aber auch Bollwerk von Demokratie, Liberalität und Modernisierung.
Robert Misik, jahrzehntelanger Kenner der österreichischen und der europäischen Sozialdemokratie, beschreibt, wie es zur Sklerose der progressiven Parteien gekommen ist, wie sehr die Identitätskrise des »Dritten Weges« noch nachwirkt und wie in eine orientierungslose Apparatschikpartei wieder Leben hineinkommen kann.

Lesung: Michael Hammerschmid, »stopptanzstill!«

Nicht nur Igel, Hühner und Pferde gibt es in einer Großstadt, es gibt sogar Krokodile, Wale und sogar Fantasiewesen! Natürlich sind sie alle nicht lebendig, sondern Figuren im öffentlichen Raum oder im Museum. Und die sind nun nicht mehr stille Beobachter, denn Michael Hammerschmid hat sie in seinen Gedichten zum Sprechen gebracht. Sie erzählen, wie sie sich fühlen, so stumm und still in der Gegend herumzustehen oder an der Hauswand aufgemalt zu sein, was sie alles erleben – wenn die Menschen nicht so genau hinschauen.
Eine lyrische Entdeckungsreise für Kinder und Erwachsene aus Anlass der Neueröffnung des Wien Museums. Grafisch in Szene gesetzt von Tom Koch, mit einem informativen Register zu den Stadt- und Museumstieren.

Lesung: Irene Hanappi und Stefan Schomann: »Lesereise Slowenien«

Vormittags Eisklettern, nachmittags Strandpromenade. Frühstück im Karst, Picknick in der Puszta. Kein anderes Land in Europa bietet eine derartige landschaftliche und kulturelle Vielfalt auf so kleinem Raum wie Slowenien. Irene Hanappi und Stefan Schomann begeben sich an literarische Schauplätze und verwunschene Orte, huldigen kulinarischen Kultstätten und betörenden Naturwundern, entdecken Dörfer, die ihre Seele bewahrt haben, und Städte, die sich neu erfinden. Sie erkunden den Karst und seine Höhlen, besuchen Stars der slowenischen Spitzengastronomie und  und flanieren durch Ljubljana und die Zwillingsstadt Görz / Nova Gorica, die 2025 die erste europäische Kulturhauptstadt sein wird, die in zwei Ländern liegt. So nimmt Slowenien Konturen an als Scharnier zwischen Mittel- und Südosteuropa.

Lesung: Robert Misik, »Politik von unten«

Österreich steht vor der Gefahr einer endgültigen Orbanisierung, doch ausgerechnet in diesem Moment taumelt die Sozialdemokratie in eine schwere Krise. Nach der rumpelnden Lösung ihrer Führungsfrage wird die große, traditionelle demokratische und soziale Reformpartei SPÖ ihre Identität zu klären haben. Die Sozialdemokratie muss glaubwürdige Schutzmacht der Schwächsten sein und Anwältin der ganz einfachen, normalen Leute, die nicht mit goldenen Löffeln im Mund geboren wurden – aber auch Bollwerk von Demokratie, Liberalität und Modernisierung.
Robert Misik, jahrzehntelanger Kenner der österreichischen und der europäischen Sozialdemokratie, beschreibt, wie es zur Sklerose der progressiven Parteien gekommen ist, wie sehr die Identitätskrise des »Dritten Weges« noch nachwirkt und wie in eine orientierungslose Apparatschikpartei wieder Leben hineinkommen kann.

Lesung: Luca Kieser, »Weil da war etwas im Wasser«

Alles dreht sich um einen monströsen Tintenfisch. Einen Riesenkalmar. Als dieser ein Tiefseekabel berührt, beginnen seine Arme und Tentakel zu erzählen. Davon, wie es ist, in ständiger Dunkelheit zu leben, wie es ist, für den Menschen ein Ungeheuer zu sein. Sie erzählen von Sanja, die ein Praktikum auf einem Frosttrawler absolviert und sich um einen gefangenen Kalmar kümmert. Sie erzählen von Dagmar, die für einen Geheimdienst in der Antarktis stationiert ist und diesen Kalmar unbemerkt nach Deutschland schaffen soll. Sie erzählen von einer Kindheit als Schäferstochter. Sie erzählen von einer Familie, deren Urahn schon mit einem Kalmar gekämpft hat. Sie erzählen von dem jungen Jules Verne, der von diesem Kampf hört und darüber zu schreiben beginnt. Am Ende erzählen sie davon, wie schwierig es für Menschen ist, von Tieren zu erzählen, und warum sie es dennoch tun.