Ein Mann im besten Alter hält ein Versprechen ein und fährt nach fünfundzwanzig Jahren zu seinem ehemaligen Lehrbetrieb in die steirische Provinz. Damit beginnt für ihn eine Reise in die eigene Vergangenheit. Der Kollege, mit dem er dieses Treffen einst vereinbart hat, erscheint jedoch nicht. Sein Warten lässt den Erzähler immer tiefer in die Erinnerung an seine Lehrzeit als Elektriker eintauchen. Bilder flammen auf – von Geringschätzung und Schinderei, kleinen Gaunereien, vermeintlichen Lebensweisheiten und stiller Rebellion. Es ist eine schaurig aberwitzige Zeitreise in die Welt der Arbeit, wie sie gerade noch war.
Lebensnah, erdig und fesselnd: Harald Darer taucht tief in die Abgründe eines Arbeiterlebens und schafft damit eine bitterböse, grotesk-komische Realsatire.
Autor
»Harald Darer gehört zu den eindrücklichsten österreichischen Autoren seiner Generation (…) (›Blaumann‹) ist mit großem, furiosem Witz geschrieben, es ist voller gesellschaftspolitischer Brisanz.«
Katja Gasser, ORF
»Bei den bislang erschienenen vier Romanen Harald Darers wurde immer wieder auf zwei Autoren verwiesen: Thomas Bernhard und Franz Innerhofer. Beides hat durchaus seine Berechtigung. Passagen (…) füllen den Bernhard-Sound mit ganz anderen Inhalten, während ein Roman mit dem Titel ›Blaumann‹ insgesamt anschreibt gegen die von Innerhofer angeprangerte ›Arbeiterverschweigkultur‹.«
Evelyne Polt-Heinzl, Die Furche
»Die Sprache, die Darer verwendet, ist eine Collage aus dem Alltag abgehörten Sätzen, hochpräzise zusammengefügt, kein Wort zu viel. Es geht um die Arbeit als Garant von Wert und Sinn, und die Absurdität dieses Versprechens. (…) ›Blaumann‹ ist ätzend und zärtlich, komisch und hässlich und sehr gut.«
Elisabeth Dietz, BÜCHERmagazin